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Cullinan Black Badge:Rolls-Royce sportliches Einfamilienhaus - n-tv NACHRICHTEN

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Fahrzeuge von Rolls-Royce stehen nicht gerade für überbordende Sportlichkeit. Was wiederum zur Folge hat, dass sich das gut betuchte jüngere Publikum nicht angesprochen fühlt. Mit der Submarke Black Badge soll sich das ändern. Auch mit Blick auf einen Cullinan.

Schon das Öffnen eines Rolls-Royce Cullinan Black Badge ist spektakulär: Die Blinker leuchten kurz auf, die Karosserie senkt sich und aus dem Kühlergrill steigt eine schwarze Figur empor. Emily, auch Spirit of Ecstasy genannt, die Schutzpatronin aller Rolls-Royce-Fahrer, erhebt sich elegant aus dem Fahrzeug. Doch glänzt sie nicht wie gewohnt in Silber, sondern steht schlicht und schwarz im Wind. Wie so vieles an diesem Fahrzeug.

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Hinter der Heckklappe des Rolls-Royce Cullinan verbirgt sich ein Kofferraum mit einem Stauraum von 526 bis 1930 Liter.

(Foto: Fabian Hoberg)

Der Rolls-Royce Cullinan Black Badge markiert die Spitze der Luxus-SUV. Alles an diesem Auto ist extraordinär: Leistung, Materialien, Handwerkskunst, Qualität und natürlich der Preis. Ein Fahrzeug, nicht von dieser Welt. Als Black Badge bezeichnet Rolls-Royce die sportlichste Auslegung seiner Fahrzeuge. Von den konventionellen Modellen mit einem etwas antiquierten britischen Charme unterscheidet sich die schwarze Linie dadurch, dass Logos, Kühlergrill, Kühlerfigur, Scheibeneinfassungen, Lufteinlass und Endrohre schwarz lackiert sind. Die schwarze Farbe - übrigens nur eine von 44.000 Farben - wird in Schichten aufgetragen und mehrfach poliert, um eine besondere Tiefe zu vermitteln. Den Fürsten der Finsternis stellen die Briten dann auch noch auf geschmiedete 22-Zoll-Räder. Einen Farbtupfer bieten die erstmals roten Bremssättel.

Die fahrende Burg

Das sieht frischer aus und soll Käufer abseits der bisher doch eher arrivierten Kundschaft ansprechen. Ein kluger Schachzug: Vor allem in Asien werden Multimillionäre - und damit potenzielle Kunden - immer jünger. Nach Wraith, Ghost und dem Cabriolet Dawn macht der Cullinan seit 2018 deshalb auf Bad Boy. Eine 5,40 Meter große fahrende Burg, die in der Normalversion schon wuchtig und mächtig auftritt. Andere Verkehrsteilnehmer verschwinden vor dem Kühlergrill wie Fledermäuse in der Dunkelheit der Nacht.

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In lediglich 4,9 Sekunden beschleunigt der 2,7 Tonnen schwere Rolls-Royce Cullinan Black Badge aus dem Stand auf Landstraßentempo.

(Foto: Fabian Hoberg)

Doch zurück zu den Tatsachen: Wie schon erwähnt, senkt sich die Karosserie um vier Zentimeter ab, damit das Trumm eines SUV leichter bestiegen werden kann. Die vorderen Türen öffnen weit, geben den hohen Sitzplatz frei. In den Fondtüren, die hinten angeschlagen sind, steckt der Rolls-Royce-Regenschirm. Als Erstes fällt beim Platznehmen der besonders weiche, flauschige und dicke Bodenbelag auf. Das ist nicht einfach eine Fußmatte, sondern tatsächlich ein Teppich. Am liebsten würde man jetzt barfuß fahren und sich von den Fäden kitzeln lassen - aber das macht ein Bad Boy nicht.

Der Blick wandert über die Armaturentafeln, statt aus Holz mit Carbon-Struktur und eingeflochtenen Aluminium-Wellen. Jede Carbon-Fläche wird mit sechs Lackschichten versehen, bevor sie 72 Stunden lang aushärtet und von Hand auf Hochglanz poliert wird. Dieser Vorgang dauert 21 Tage. Der Navigationsbildschirm verschwindet hinter einer Klappe im Armaturenbrett, wenn er nicht gebraucht wird. Auf den weichen, breiten und bequemen Ledersitzen mit handgearbeiteten Konturen, gelben Nähten und gelb eingesticktem Logo in der Kopfstütze fühlen sich Passagiere gleich wohl und gut aufgehoben.

Das Schweigen im Wohnzimmer

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Auf den ersten Blick sieht das Innenleben des Rolls-Royce Cullinan Black Badge gar nicht so edel aus, wie es in Wirklichkeit ist.

(Foto: Fabian Hoberg)

Genug in den Polstern geschwelgt. Zeit, den Startknopf zu drücken: Mit einem tiefen Wummern erwacht der 6,75-Liter-V12-Biturbo. Die Leistungsanzeige im Cockpit weist die ersten paar Sekunden - der Tradition folgend - nur 60 Prozent aus. Bei maximalen 600 PS (+29 PS) und 990 Newtonmeter Drehmoment (+50 Nm) reichen also ein paar Prozent für die Anfahrt. Anders als in herkömmlichen Fahrzeugen befindet sich der Gangwahlhebel im Cullinan am Lenkrad. Während der Fahrt bleibt es im Innenraum so leise, dass man weder den Motor hört noch die Rufe von Passanten. Lediglich die offenen Münder deuten auf die Reaktionen hin, wenn der Cullinan Black Badge an ihnen vorbeigleitet. Den für die Insassen gewünschten Klang bringt das von Rolls-Royce entwickelte Soundsystem Bespoke in das rollende Wohnzimmer. Denn der Platz auf den fünf Plätzen ist opulent, ja verschwenderisch.

"Seit Einführung der Black-Badge-Reihe 2016 steigt die Nachfrage kontinuierlich in Märkten wie Japan, China und Korea. Sie ist aber auch in Europa sehr populär", sagt Rhodri Good, Product Specialist bei Rolls-Royce. Die Linie soll die Marke jünger, frischer, vielleicht auch hipper machen. "Sportlichere Kunden können sich mit dem Black Badge besser selbst ausdrücken als mit einem konventionellen Rolls-Royce. Die Black-Badge-Modelle bieten mehr Dynamik und mehr Drama", erklärt er. Dennoch besitzen sie ähnliche Werte wie die anderen Edelkarossen der Marke: kompromisslose Qualität, hohe Handwerkskunst, ein großes Maß an Individualisierung und eine Preis, der eigentlich jenseits von Gut und Böse ist.

Unter dem Sternenhimmel

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Aus dem Kühlergrill des Rolls-Royce Cullinan Black Badge erwächst Emily in schlichtem Schwarz.

(Foto: Fabian Hoberg)

Für den optionalen Sternenhimmel "Shooting Star Headliner" setzen Mitarbeiter 1344 LED einzeln per Hand ein. Besonderes Erlebnis: die regelmäßig vorbeischwebenden acht möglichen Sternschnuppen. Klingt übertrieben und kitschig? Ist es auch! Aber im Dunkeln sieht es einfach umwerfend aus. Könnte man sich als Familie so ein Auto leisten, wären quengelnde Kinder ein paar Stunden mit der Suche nach den Sternschnuppen beschäftigt und die Frage, wie weit es noch ist, würde keiner stellen. Und der Cullinan hat noch mehr als Familienauto zu bieten. Neben ausreichend Platz gibt es im Fond hinten Tische und Tablets zum Malen oder Serienschauen, einen großen Kofferraum und darauf sogar Sitze für ein Picknick.

Wer sich dafür auf abseitige Wege begeben möchte, der kann das machen. Trotz der straffen Auslegung des Fahrwerks schwebt das SUV über den Asphalt wie der berühmte fliegende Teppich durch die Lüfte. Wer auf dem Asphalt aber mal richtig durchtritt, der spürt die schnelleren und härteren Gangwechsel der Achtgang-Automatik. Bei einem Kick-down sprintet der Cullinan Black Badge sportlich nach vorne, haut die Gänge nacheinander durch, er verliert sogar etwas von seiner guten Kinderstube und fängt ein vulgäres Böllern an. Doch so ungestüm es aus den Endrohren tönt, so überraschend leichtfüßig bewegt sich das 2,7 Tonnen schwere SUV durch die Kurven. Der Cullinan Black Badge lenkt leicht und präzise ein, beschleunigt geschmeidig wieder heraus. Selbst enge Kurvenkombinationen sind mit der Allradlenkung kein Problem.

Am Ende kein Sportwagen

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Ein Muss im Rolls-Royce Cullinan Black Badge sind die Picknick-Sitze im unteren Teil der Kofferraumklappe.

(Foto: Fabian Hoberg)

Bis 200 km/h fühlt sich das SUV sportlich an, darüber hinaus sollte der Fahrer besser konzentriert mit beiden Händen am Lenkrad die Spur halten. Ab 220 km/h bekommt der Cullinan Mühe mit Seitenwinden. Mehr Tempo scheint dann auch nicht angeraten, denn jetzt wirkt die Lenkung schon sehr weich und etwas indirekt. Hier zeigt sich dann auch, dass der Cullinan Black Badge eher ein Cruiser denn eine Sportskanone ist.

Doch wenn auch die Dynamik nicht das ganz große Ding des Cullinan Black Badge ist - wo er vorfährt, fällt er auf. Es gibt kaum eine Situation, in der der Fahrer keine Reaktion von anderen Verkehrsteilnehmern erlebt. Die sind überraschenderweise in der Regel positiv. Die Fragen drehen sich mehr um Leistung, Geschwindigkeit, Fahrverhalten und die Materialgüte als um den Preis von 454.082 Euro oder den erfahrenen Durchschnittsverbrauch von satten 16,6 Litern. Die spektakuläre Erscheinung kommt an. Vor allem das Ein- und Ausschweben der Kühlerfigur konnten die Leute gar nicht oft genug sehen.




August 17, 2020 at 06:06PM
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